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25.8.2014, 17:21 - Archiv

Auch der nächste Weltmeister fährt Volkswagen: Vorentscheidung trotz Enttäuschung beim Heimspiel

  • Volkswagen Fahrer machen Fahrer- und Beifahrer-WM unter sich aus
  • Aus am letzten Tag: Latvala/Anttila rutschen in Führung liegend von der Strecke
  • Platz drei bei der Rallye Deutschland: Podium für Mikkelsen

Vorentscheidung in der Rallye-WM – nach der Rallye Deutschland steht fest, dass der Rallye-Weltmeister 2014 ebenfalls Volkswagen fährt. Nur Sébastien Ogier (F), Jari-Matti Latvala (FIN) oder Andreas Mikkelsen (N) können den Fahrer-Titel bei den abschliessenden vier Saison-Rallyes gewinnen. Das Werksteam aus Wolfsburg erlebte beim Heimspiel aber auch eine Enttäuschung.

Während Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) das erste Podiumsresultat von Volkswagen beim Heimspiel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) markierten, verpasste die Mannschaft den Sieg in Deutschland im sprichwörtlich letzten Moment. In Führung liegend beendete ein Ausrutscher von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) die Sieghoffnungen nur etwa 70 Kilometer vor dem Ziel. Damit ist auch die Rekord-Serie von zwölf Rallye-Siegen in Folge beendet. Dennoch freute sich die Mannschaft mit Andreas Mikkelsen/Ola Fløene, die bei extrem schwierigen äusseren Bedingungen Platz drei sicher nach Hause fuhren. Die Rallye Deutschland bleibt damit die einzige Rallye im WM-Kalender, die Volkswagen bisher nicht gewonnen hat.

Latvala dominiert und scheidet aus
Auf der 15. der insgesamt 18 Wertungsprüfungen – «Drohntal» – endete der Traum vom Sieg für Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila mit einem Ausrutscher: Bei schwierigen, teilweise extrem rutschigen Streckenbedingungen gerieten die Finnen in einer langgezogenen Linkskurve von der Fahrbahn ab und rutschten in einen Weinberg. Beim Versuch, wieder auf die Strecke zurückzukehren, trafen sie ein Geländer – dies bedeutete für sie das Ende des Rennens. Zuvor hatte das finnische Duo die Rallye dominiert, wie in den vergangenen Jahren eine herausragende Leistung auf Asphalt gezeigt und fast eine Minute Vorsprung herausgefahren. Auf den ersten 14 Sonderprüfungen rangierten Latvala/Anttila stets in den Top fünf der jeweiligen WP-Zeitenlisten. Dabei gingen acht Bestzeiten an die WM-Zweiten.

Mikkelsen und Volkswagen auf Platz drei
Platz drei des norwegischen Duos bildete eine doppelte Premiere: Das erste Podium für Andreas Mikkelsen/Ola Fløene auf Asphalt, das erste für Volkswagen bei der Rallye Deutschland. Mikkelsen und Fløene feierten damit ihren dritten Podestplatz in der Rallye-WM, den insgesamt 33. für Volkswagen in den zurückliegenden 22 Rallyes seit dem Einstieg der Marke mit dem Polo R WRC bei der Rallye Monte Carlo 2013.

Zwei Ausrutscher für Ogier/Ingrassia
Ein frühzeitiges Ende der Rallye Deutschland mussten auch Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) verkraften. Die WM-Führenden rutschten auf der abschliessenden Wertungsprüfung des ersten Rallye-Tages in Führung liegend von der Strecke und fielen damit weit zurück. Am Samstag folgte nach einem weiteren Ausrutscher das endgültige Aus, da der dabei beschädigte Sicherheitskäfig in der vorgegeben Zeit nicht repariert werden konnte.

Vorentscheidung für Volkswagen in der Fahrer-Meisterschaft
Nach der Rallye Deutschland steht fest: Einer der drei Volkswagen Fahrer Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala oder Andreas Mikkelsen wird die Fahrer-Weltmeisterschaft für sich entscheiden. Vor den verbleibenden vier Rallyes in Australien, Frankreich, Spanien und Grossbritannien hat Sébastien Ogier bei 112 noch zu vergebenen WM-Punkten einen Vorsprung von 113 Zählern auf den viertplatzierten Citroën-Fahrer Mads Østberg (N). Die Beifahrer von Ogier und Latvala, Julien Ingrassia und Miikka Anttila machen den Beifahrer-Titel unter sich aus, da Ola Fløene erst im Laufe der Saison den Platz neben Andreas Mikkelsen eingenommen hatte.

Obwohl die Vorentscheidung in der Hersteller-Wertung in Deutschland vertagt wurde, steht Volkswagen bei der Rallye Australien vor dem Gewinn des Titels. Sollte Volkswagen 129 von den nun 167 Punkten Vorsprung verteidigen, stünde der zweite WM-Gewinn in Folge fest. Dazu reicht beispielsweise ein siebter Platz im Falle eines Doppelsieges von Konkurrent Citroën.

Drei Tage, drei Gesichter, drei Herausforderungen rund um Trier
Die Rallye Deutschland bot den rund 200‘000 Zuschauer grosses Spektakel. So stellten sich die Teilnehmer an drei Tagen drei unterschiedlichen Herausforderungen. Den Beginn bildeten die Wertungsprüfungen nahe der deutsch-belgischen Grenze, der Samstag wurde durch vier WPs auf der legendären «Panzerplatte», dem Truppenübungsplatz Baumholder charakterisiert. Tag drei bildeten mit «Drohntal» und «Grafschaft» zwei Klassiker der Rallye Deutschland. Wechselnde Witterungsbedingungen zwischen Regen und Sonne sowie viel Schlamm, der durch die World Rally Cars beim schneiden der Kurven auf die Strecke geschleudert wurde, verwandelten die Sonderprüfungen teilweise in echte Rutschpartien.

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